Machen Sie nicht nur Content. Finden Sie das Monster unter Ihrem Bett.
- Oliver Rodrigues J
- 14. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Videos, Filme, Clips und Stories auf TikTok, Instagram, Facebook und LinkedIn veröffentlichen – vielleicht sind Sie gerade beruflich mit diesen Dingen beschäftigt.

Der Grund für Ihre Posts könnte sein, dass Sie diese Dinge nutzen, um Ihre Events anzukündigen oder Neuigkeiten zu präsentieren. Oder um zu zeigen, wer Sie sind, damit sich Bewerber ein Bild von Ihnen machen können. Oder, oder, oder …
Gründe für Content-Produktion sind vielfältig, ebenso die Art und Weise der Umsetzung: Handyvideos, kinomäßige Produktionen oder KI-generierte Videos – jede Art der Umsetzung hat ihre Vorzüge und hilft Ihnen besser oder weniger gut.
Content without end
Beim Wort Content-Produktion schwingt bei vielen jedoch oft ein Gefühl von Überforderung mit. Das kann ich verstehen, es klingt auch irgendwie schon nach Fließbandarbeit. Wenn Sie sich häufig fragen wie Sie es schaffen sollen, wöchentlich mehrmals Clips zu posten neben all Ihren anderen Aufgaben, dann habe ich vielleicht eine neue Erkenntnis für Sie: Wenn sie nicht auf organisches Wachstum auf den Plattformen um jeden Preis aus sind, dann müssen Sie das nämlich nicht.
Ich spüre jetzt schon einige Social-Media-Agenturen, wie sie energisch den Kopf schütteln. Sie werden argumentieren mit „mehrmals pro Woche posten, nicht länger als X Sekunden, Sie brauchen eine starke Hook für die erste Sekunde, irgendwas Interessantes …“ und so weiter. Ja, okay, das ist sicher nicht falsch. Es ist auch nicht immer richtig. Wie so alles im Leben: Dualität, wo man nur hinschaut.
Mein Tipp ist, dass Sie erst einmal genau überlegen, welches Monster da gerade unter Ihrem Bett lauert.
Wenn Sie zum Beispiel ein Unternehmen sind, das Design-Möbel verkauft und mehrere Millionen Euro Umsatz macht, dann brauchen Sie wahrscheinlich keinen TikTok-Kanal, auf dem die Barbara aus der Buchhaltung ein mal pro Woche vor der neuen Kaffeemaschine einen trendigen Tanz mit Ihrem Kollegen Karl vorführt. Welches Monster unter Ihrem Bett wird dadurch vertrieben?
Employer Branding durch Storytelling
Nehmen wir an, genau das ist Ihr Monster: Ein schleimiges, jahrelang gefüttertes Monster, das Fachkräfte verjagt und Azubis zum Frühstück frisst. Grrr.
Welche Farbe dieses jahrelang gefütterte deutsche Ungetier hat, überlasse ich Ihnen. Ist es grün? Schwarz? Gelb oder rot? Jedenfalls wird es hoffentlich nie blau/braun. Die stinken am meisten.
Ich sage Ihnen einfach mal, wie ich dieses Monster anpacken würde: Ich würde überlegen, welche Geschichten aus Ihrem Unternehmen oder Umfeld so stark sind, dass sie andere Menschen begeistern. Das ist der erste Schritt.
Es geht mir dabei mehr als um eine gute Hook in der ersten Sekunde und das dreimal pro Woche. Es geht mir um relevante Geschichten, die erzählt werden wollen. Zum Beispiel in Form eines Interviews mit einem Kunden, Mitarbeitenden oder Lieferanten. Oder mit Barbara aus der Buchhaltung – sie kann mit Sicherheit spannendere Geschichten aus ihrem (Berufs)Leben erzählen als den Tanz vor der Kaffeemaschine.
Ein gutes Beispiel für solche Filme finden Sie hier: https://www.rodriguesfilms.com/films
Ich bin mir sicher, dass das Teilen dieser Geschichten langfristig gesehen ihr Problem lösen wird. Als Film auf LinkedIn oder ihrer Website, als Instagram-Story oder, wenn es das Monster vertreibt, auch auf TikTok.
Während trendige Reels oft am selben Tag noch „verpuffen“, können storybasierte Filme über Jahre hinweg wirken – wenn sie in Strategie, Bildsprache und Aufbau gut gemacht sind. Sie liefern außerdem inhaltlich genug Material für viele kürzere Videos, die Sie dann als Reel auf Social Media Plattformen verwenden können.
Welches Monster wohnt denn gerade bei Ihnen? Und, darf ich es auch mal sehen?
Oliver Rodrigues